Die Begriffe Push und Pull kennen viele Leute wahrscheinlich vor allem von Eingangstüren (wo sie meist erst dann gelesen werden, wenn man bereits mit Karacho gegen eine Tür gerannt ist, an der man hätte ziehen sollen). Im Marketing hat Push and Pull allerdings eine ganz andere Bedeutung.
Push and Pull Marketing hat das Ziel, qualitative Leads zu generieren und neue Kunden anzusprechen. Richtig eingesetzt und sinnvoll miteinander kombiniert lenkt man langfristig mehr Traffic auf die eigenen Kanäle und fördert den kommerziellen Erfolg eines Unternehmens. Dafür gibt es unterschiedliche Herangehensweisen, die wir in diesem Beitrag erklären wollen.
Was ist Push and Pull Marketing?
Wer ein Produkt vermarkten will, hat verschiedene Möglichkeiten. In der Marketing-Branche unterscheidet man zwischen sogenanntem Push and Pull Marketing. Push Marketing werden alle Werbemaßnahmen genannt, bei denen Unternehmen aktiv auf die Kunden zugehen. Der Name kommt daher, dass das Produkt oder die Dienstleistung quasi in den Markt hineingedrückt wird.
Viele Kunden wollen allerdings nicht mehr, dass ihnen ein Produkt ungefragt ins Gesicht springt, und möchten stattdessen selbst auf die Dienstleistungen eines Unternehmens aufmerksam werden. Hier setzt das Pull-Marketing an. Dieses bezeichnet alle Maßnahmen, die die Kunden dazu motivieren, selbst aktiv zu werden und nach dem Produkt zu suchen. In der Marketing-Branche bezeichnet man Push and Pull Marketing übrigens auch gerne als Outbound und Inbound Marketing. Outbound bzw. Push Marketing lässt sich mit einem Telefonanruf vergleichen, der von dir ausgeht. Beim Pull bzw. Inbound Marketing bist du die Person, die angerufen wird.
Push Marketing
Mit Push Marketing Maßnahmen werden wir alle im Grunde täglich konfrontiert. Beim Push Marketing geht es nämlich darum, ein Produkt bekannter zu machen. Und dafür setzt man meist auf agressivere Maßnahmen wie
- Social Media Ads & Banner,
- Fernseh- & Radiowerbung,
- Plakate,
- Newsletter oder
- Sales Letter.
Push Marketing hat den Vorteil, dass man ein Produkt oder eine Dienstleistung ziemlich schnell bekannt machen kann. Durch die aktiven Maßnahmen erreicht man innerhalb kurzer Zeit eine große Masse an Menschen. Allerdings ist Push Marketing auch mit Vorsicht zu genießen. Quantitativ schießen deine Leads durch diese Strategie vielleicht in die Höhe. Qualitativ entstehen durch Push Marketing allerdings auch hohe Streuverluste.
Pull Marketing
Durch Push Marketing lassen sich schnelle Ergebnisse erzielen. Der Prozentsatz der Leads, die tatsächlich zu zahlenden Kunden werden, ist hier allerdings eher gering, zumal viele der genannten Werbemaßnahmen von den Kunden auch als eher nervig empfunden werden.
Das Pull Marketing geht subtiler vor. Hier versucht man den Kunden durch gezielte Methoden eine angenehme Costumer Journey zu verschaffen, sodass sie sanft und unaufdringlich zum Produkt geführt werden. Ziel ist es, die Kunden dazu zu bringen, aktiv nach einem Produkt zu suchen. Deshalb spielt Content Marketing hier eine wichtige Rolle. Durch hochwertigen Content auf Blogs, Social Media und Co. bleibst du nicht nur präsent in den Köpfen deiner Leads, sondern stichst auch durch Expertise und Fachwissen hervor. Und das schafft wiederum Vertrauen.
Wenn du die Kunden so weit hast, dass sie sich selbst auf die Suche nach der Lösung ihres Problems machen, solltest du natürlich auch gleich vor Ort sein. Dafür ist ein Platz ganz oben in den Suchmaschinen essenziell. Kernelement des Pull Marketings ist deshalb auch die Suchmaschinenoptimierung. Durch SEO-Maßnahmen wie passende Keywords, Meta Descriptions, High Quality Websites und Co. wird der Blick bei der Recherche sofort auf deine Dienstleistungen gelenkt.
Wichtig: Pull Marketing spricht vor allem diejenigen an, die deine Produkte bereits kennen. Wer sein Produkt erstmal bekannt machen muss, sollte zu Beginn eher auf Push Marketing setzen.
Wann kommt das Push Pull Prinzip zum Einsatz?
Push Marketing Methoden mögen zwar zum Teil überholt sein, haben aber immer noch ihre Daseinsberechtigung. Vor allem, wenn es darum geht, neue Produkte oder eine neue Marke zu etablieren, zieht man durch Push Marketing binnen kurzer Zeit eine ganze Menge Aufmerksamkeit auf sich. Push Marketing lohnt sich aber auch, wenn Unternehmen kurzfristig ihre Verkäufe ankurbeln möchten, zum Beispiel durch Sales-Aktionen und Rabattcodes. Darüber hinaus kann Push Marketing ziemlich effektiv sein, wenn es darum geht, sich in hochfrequentierten Märkten durchzusetzen.
Wenn aber langfristige Ergebnisse das Ziel sein sollen oder bereits eine starke Nachfrage nach einem Produkt besteht, dann ist Pull Marketing die bessere Wahl. Pull Marketing kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn es um Produkte geht, für die eine ausführliche Recherche nötig ist. Die Inbound Maßnahmen zielen darauf ab, das Vertrauen und Branding einer Marke zu stärken und Kunden dauerhaft zu binden.
Short Facts: FAQ
Traditionelles Marketing war gestern – wer heute auf dem Marktdschungel bestehen will, braucht neue Ansätze. Push- und Pull-Marketing fasst alle Maßnahmen, mit denen man kurzfristig und langfristig Kunden gewinnt, zusammen. Du hast noch Fragen? Vielleicht findest du die Antworten hier in unserem kurzen FAQ.
Was ist der Unterschied zwischen Push- und Pull-Marketing?
Beim Push-Marketing geht es darum, Kunden selbst auf ein Produkt aufmerksam zu machen. Das Produkt wird also aktiv in den Markt geschoben. Beim Pull-Marketing sucht der Kunde dagegen eigenständig nach dem Produkt. Hier werden die Kunden also angezogen.
Der Unterschied zwischen Push und Pull Marketing besteht vor allem in der Problemstellung der Kunden. Beim Pull-Marketing kennen die Kunden die Lösung ihres Problems bereits und suchen aktiv nach ihren Optionen. Mit Push Marketing werden die Kunden dagegen auf das Produkt aufmerksam gemacht.
Ist SEA Push oder Pull Marketing?
Beim Pull-Marketing geht es darum, die richtigen Kunden anzuziehen und falsche Kunden im Laufe des Sales Funnels auszusieben. Mit Pull Maßnahmen will man den Kunden die Produktrecherche erleichtern. SEO und SEA gehören deshalb zum Pull Marketing.
Im SEA-Bereich kann diese Zuordnung im ersten Moment vielleicht etwas verwirren, da Social Ads wie eine klassische Werbemethode wirken. Der Clou bei bezahlten Ads ist jedoch, dass sie nur dann erscheinen, wenn ein User ein bestimmtes Keyword eingibt. Das bedeutet, dass die Anzeigen nur dann auftauchen, wenn sie für die Suche des Users relevant sind und im Gegensatz zu Fernsehwerbung und Co. nicht einfach ungefragt für eine Unterbrechung sorgen. SEA ist also zwar durchaus Werbeanzeigen, aber eben auch ein Recherche-Instrument.
Was sind Push- und Pull-Kanäle?
Typische Push Kanäle erkennt man daran, dass sie den Verbraucher bei irgendeiner Tätigkeit unterbrechen. Klassische Beispiele sind TV- und Radiowerbung, Display Banner, Plakate, E-Mail-Parketing, Push-Benachrichtigungen und POS Werbung. Zum Pull Marketing gehören dagegen SEO und SEA, Content Marketing, Foren, Word-of–Mouth & organisches Social Media.
Push and Pull – Unser Fazit
Push und Pull Marketing sind zwar komplett gegensätzlich Ansätze, lassen sich aber trotzdem super miteinander kombinieren. Wer alle Maßnahmen nutzt, zieht nämlich sowohl quantitative als auch qualitative Leads an. Durch Push Marketing holst du dir die Aufmerksamkeit der User, die vorher vielleicht noch nie von deinem Produkt gehört haben. Mit Pull Marketing Methoden sicherst du dir wiederum das langfristige Vertrauen deiner Kunden und sorgst dafür, dass die Kunden selbstständig zu dir kommen, ohne dass du sie dauerhaft mit Werbung beschallen musst.