Von professionellen Anbietern bis hin zu kleinen Unternehmen, von Generalagenturen bis hin zu Spezialanbietern: Fotoagenturen werden immer beliebter bei Kunden und Fotografen, die dort ihre Arbeiten verkaufen. Lange Zeit war diese Option ausschließlich Profis vorbehalten – doch mit dem Einzug des Internets in unseren Alltag ist damit Schluss: immer mehr semiprofessionelle Hobbyfotografen stellen Bildagenturen passende Fotos zur Verfügung. Die Aufgabenfelder von Fotoagenturen sind vielfältig, letztendlich tragen sie zur Stärkung und zum Aufbau von Kampagnen bei und schaffen klare Bilder für die Zielgruppen.
In diesem Artikel erfährst du, welche Aufgaben eine Fotoagentur übernimmt, welche Formen es gibt und welche Preismodelle gängig sind.
Was ist eine Fotoagentur?
Eine Fotoagentur vermarktet Bildmaterial wie Illustrationen, Fotografien und Filme. Im Deutschen werden die Begriffe Bild- bzw. Fotoagentur und Bild- bzw. Fotoarchiv oft synonym verwendet. Im Englischen hingegen unterscheidet man zwischen einer „photo agency“ (= Agentur für Fotografen) und einem „photo archiv“ (= reines Bildarchiv).
Fotoagenturen geben neben der Vermarktung auch die Erstellung von eigenem Bildmaterial in Auftrag. Dafür sind die Agenturen in stetigem Kontakt zu Fotografen. Zusätzlich wird ein Großteil des Geschäfts über die Stockfotografie abgeschlossen. Dabei werden zeitlose Fotos erstellt, die quasi „auf Vorrat“ verfügbar sind und von Kunden für jederlei Anliegen wiederverwendet werden können.
Zu den Kunden zählen vor allem Redaktionen der Print- und TV-Medien sowie Werbeagenturen, die nach Bildmaterial für Marketingkampagnen suchen.
Formen von Bildagenturen
Man unterscheidet grundsätzlich von zwei Formen von Fotoagenturen. Einerseits gibt es rein gewerbliche Bildagenturen, welche sich vor allem auf die Vermarktung von Bildern konzentrieren, die ihnen von freien Fotografen und Künstlern angeboten wurden. Hierbei wird nochmal zwischen drei Unterformen entschieden:
Universalagenturen: Vermarkten die Bildrechte von unterschiedlichen Bereichen wie z.B. Kunst, Unterhaltung, Werbung, Musik etc.
Pressebildagenturen: Kümmern sich vor allem um die Vermarktung von Pressebildern
Spezialbildagenturen: Spezialisieren sich auf die Vermarktung von bestimmten Themengebieten
Außerdem gibt es Zusammenschlüsse von Fotografen, die ihr selbst erstelltes Bildmaterial miteinander teilen und ihr Urheberrecht gegen Entgelte verleihen.
Fotoagentur vs professioneller Fotograf
Was macht den Unterschied für Kunden bei Bildern von einem professionellen Fotografen zu solchen einer Bildagentur? Warum nicht direkt einen Spezialisten beauftragen, der passende Bilder für das jeweilige Anliegen erstellt?
Fotografen sind vor allem dann von Vorteil, wenn die verwendbaren Bilder möglichst individuell sein und sich von denen der Konkurrenz abheben sollen. Dies ist z.B. bei persönlichen Bildern wie Portraits, Produkt- und Gebäudefotos der Fall. Der Kunde bekommt eigene Fotos, auf die andere nicht so einfach zugreifen und sie verwenden können.
Nutzt man Bildagenturen, überzeugen die Vorteile der großen Auswahl und des unkomplizierten und schnellen Vorgangs. Man kann sich meist selbst passende Bilder aus den Datenbanken suchen, ohne erst einen Termin vereinbaren und die Produktion der Bilder durchstehen zu müssen. Solche Datenbanken verfügen über eine besonders breite Auswahl an Fotos von Hunderten von Themengebieten.
Lizenzen von Fotoagenturen
Lizenzen regeln die Nutzungsrechte von Bild- und Videomaterial. Dabei berücksichtigen Lizenzen alle Rechteinhaber, dazu zählen z.B. Fotograf, Designer und abgebildete Personen. Eine Lizenz vergibt also ein Nutzungsrecht im Tausch gegen eine entsprechende Entlohnung.
Lizenzvarianten
Man unterscheidet zwischen zwei Lizenzvarianten, welche in Fotoagenturen angeboten werden. Beide Arten bringen Vor- und Nachteile, auf die folgend kurz eingegangen wird.
Lizenzpflichtig = Projektgebundene Lizenz
Lizenzpflichtige (RM oder Rights Managed) Bilder kommen mit einer projektgebundenen Lizenz, bei der jede Verwendung eine eigene Registration benötigt. Die Verwendung richtet sich nach Einsatzort des Materials, Dauer der Verwendung etc., dementsprechend kann der Preis variieren und wird individuell definiert.
Lizenzfrei = Benutzergebundene Lizenz
Auch sogenannte „lizenzfreie“ (RF oder Royalty-Free) Bilder haben eine Lizenz. Die Einschränkung liegt hierbei nicht bei der Anzahl der Projekte, für die das Material verwendet wird, sondern bei der Anzahl Menschen, welche das Bildmaterial verwenden dürfen.
Buy-out
Unter dem sogenannten Buy-out (zu deutsch „Ausverkauf“) von Rechten versteht man die Veräußerung aller Nutzungs- und Verwertungsrechte an einem Werk oder Bildmaterial gegen ein pauschales Honorar.
Wenn du wissen möchtest, wieder Ablauf einer Fotoproduktion ist dann lies doch gerne unseren Blog dazu.