Jeden Tag konsumieren Menschen weltweit milliardenfach Getränke und Nahrungsmittel. Das Angebot ist vermeintlich endlos, der Auswahlprozess ist meist konditioniert und findet innerhalb von Sekundenbruchteilen statt. Dementsprechend groß ist der Wettbewerb unter Marken und Herstellern. Je mehr man auf die sich ständig ändernden Vorlieben und Geschmäcker der Verbraucher eingeht, desto mehr kann man sie an sich binden. Um dies zu erreichen, muss man jedoch sein Food Marketing kontinuierlich verbessern und seinen Platz in der hart umkämpften Welt behaupten. Tipps dafür erfährst du in diesem Beitrag.
Was erwarten die Kunden heutzutage von der Branche?
Die Kunden von heute sind stets auf der Suche nach neuen Erlebnissen. Daher müssen Lebensmittel- und Getränkehersteller kontinuierlich daran arbeiten, die Bedürfnisse der Kunden mit gleichbleibender Qualität und personalisierten Angeboten sowie neuen Geschmackskombinationen zu erfüllen.
Anforderungen an Food Marketing
Lebensmittel unterliegen besonders strengen Gesetzen, vor allem im europäischen Raum. Auch beim Food Marketing gibt es unzählige spezielle Herausforderungen, da es diverse rechtliche Regelungen, Einschränkungen und Verbote für die Werbung von Lebensmitteln gibt.
Dabei müssen Verzehrprodukte gleich mehrere Sinne beim Verbrauer ansprechen. Die Kaufentscheidung wird bei neuen Produkten durch ansprechendes Äußeres, Geruch und Konsistenz beeinflusst. Diese Sinne müssen bereits vor dem Moment, in dem der Verbrauer vor dem Regal mit dem Produkt steht, angesprochen werden. Deshalb ist es die Aufgabe der Marketingagenturen, die Produkte mithilfe von Food Marketing bestmöglich am Markt zu platzieren und durch eine wahrheitsgemäße Werbebotschaft ein positives Image der Marke zu kreieren.
Nachhaltigkeit, Ethik und Transparenz
Mittlerweile ist Nachhaltigkeit ein wichtiger Teil der Kaufentscheidung von Kunden. Marken, die ihr Engagement für Lebensmittelsicherheit, saubere Etiketten, Umweltschutz, ethisch einwandfreie Inhaltsstoffe, humane Behandlung von Tieren und andere fortschrittliche soziale Aspekte wirksam kommunizieren können, sind in der Lage, ihre Kundenbindung und ihren Marktanteil zu erhöhen. Willst du sicherstellen, dass diese Geschichten effektiv weitergegeben werden, ist beim Food Marketing Authentizität besonders wichtig.
Glaubwürdigkeit
In der Foodbranche ist es aufgrund zahlreicher Lebensmittelskandale in den letzten Jahren sehr schwer, echtes Vertrauen beim Konsumenten zu erlangen. Der Aufbau einer Vertrauensbasis aber ist bei der Erstellung eines Marketingkonzeptes und des daraus resultierenden Food Marketings besonders wichtig. Werbung in Fernseh- und Radiospots sowie Anzeigen in Magazinen und auf Plakaten generieren hauptsächlich Aufmerksamkeit. Online Marketing und die Verbreitung in den sozialen Netzwerken helfen ebenfalls bei der Erhöhung des Bekanntheitsgrades deiner Produkte. Dafür solltest du stets mit klar verständlichen, informativen und positiven Botschaften, unterstützt von Musik, Videos und Bildern, arbeiten. Mit Promotionsaktionen auf Messen oder in Supermärkten kannst du mit Produktproben die Kunden letztendlich von deinem Produkt überzeugen und die Glaubwürdigkeit deiner Werbeversprechen beweisen.
Acht Strategien für erfolgreiches Food Marketing
1. Markenimage
Um den Umsatz deines Lebensmittel- oder Getränkeunternehmens zu steigern, musst du dich vorab um ein gutes Image deiner Marke und eine dauerhafte, starke Positionierung in den Köpfen deiner potenziellen Kunden kümmern. Mit Coca-Cola verbindet man beispielsweise einen familienfreundlichen Getränkehersteller und die großartige Weihnachtswerbung.
Lerne deine Zielgruppe kennen und überlege dir, ob du dich verstärkt an diese oder an den gesamten Markt richten möchtest. Die Bedürfnisse deiner Kunden werden sich im Laufe der Zeit ändern, weshalb du vor einem Re-Branding nicht zurückschrecken solltest. Dabei kann das Logo oder der Slogan deines Unternehmens geringfügig verändert oder völlig neugestaltet werden.
2. Produktverpackung
Neue Produkte werden in der Regel nach ihrer Verpackung beurteilt. Um die Verbrauer anzusprechen, sind das Design und die Farbe besonders wichtig bei der Kaufentscheidung. Zudem nehmen auch die Größe und Platzierung deines Logos einen großen Einfluss. Wenn deine Marke bereits in den Köpfen der Kunden verankert ist, werden sie dein Produkt wahrscheinlicher kaufen als ein völlig unbekanntes. Lies hierzu gerne unseren Brand Guide.
3. Kooperationen mit Bloggern und Unternehmen
Wenn du als Teil deines Food Marketings Food-Blogger oder Influencer bezahlst, damit sie dein Produkt rezensieren und nennen, kannst du mithilfe ihrer Hunderttausender von Followern eine große Zahl von Menschen auf einmal erreichen. Je nach Zielgruppe solltest du Wert auf ein modernes Markenimage legen, welches in den sozialen Medien vertreten ist.
Zusätzlich kannst du dich mit anderen Unternehmen zusammentun, um ein Produkt als Schnittstelle beider Firmen auf den Markt zu bringen. Beispielsweise hat sich McDonald’s mit Coke zusammengetan, um seine Produkte einer großen Zahl von Kunden bekannt zu machen. Sie können dies tun, indem Sie einfach das Produkt in Ihrer Marketingkampagne hervorheben.
4. Einen starken USP
Ein USP (Unique Selling Point) beschreibt das Alleinstellungsmerkmal eines Produktes, was es also von den anderen Marken und ähnlichen Produkten unterscheidet. Kreierst du ein perfektes Statement mit deinem USP, prägt das das Markenimage deines Produktes in den Köpfen deiner Kunden. Viele Unternehmen konzentrieren sich bei der Vermarktung ihrer Produkte in erster Linie auf den Wert, den sie mit ihren Produkten bieten. Fastfood-Ketten wie McDonald’s nutzen z.B. „Zeitersparnis“ als ihren USP. Nutze diese vier Tipps, um einen einzigartigen und vielversprechenden USP zu gestalten:
Verfolge das Gesamtziel deines Unternehmens und kenne deine Zielgruppe
Finde das Problem deiner Zielgruppe und erkläre ihr, wie deine Marke das Problem lösen kann
Bestimme, welchen Unterschied deine Lösung für die Kunden bringen kann
Gib deinen Kunden ein Versprechen
5. Saisonale Angebote
Jeder Kunde liebt es, Angebote für Lebensmittel zu ergattern! Deshalb solltest du im Zuge deines Food Marketings ab und zu Ermäßigungen auf deine Produkte bieten und auch Limited Editions zu besonderen Jahreszeiten oder Ereignissen herausbringen.
6. Emotionen und Trends
Auch Emotionen und Lifestyle-Entscheidungen spielen bei Lebensmitteltrends eine Rolle. Viele Produkte werden mit speziellen Emotionen vermarktet und beispielsweise als „Komfort Food“ beworben. Durch die Corona-Pandemie hat auch die Beliebtheit ausländischer Lebensmittel zugenommen, da die Menschen versuchten, ihr Fernweh zu stillen und zudem auch mehr Zeit zum Kochen daheim hatten.
7. Ansprechende Food-Fotografie und Food-Filme
Auf den besten Food Fotos sieht nicht nur das Essen selbst köstlich aus, auch die Komposition des Geschirrs und der Hintergrund sollte perfekt aufeinander abgestimmt sein. Bilder und Filme sind schließlich ein wichtiger Teil des Food Marketings. Gute Food-Bilder lassen dir das Wasser im Mund zusammenlaufen und zaubern dir den Geschmack vermeintlich auf deine Zunge. Gerade bei TV-Spots oder Plakaten von Lebensmitteln verkaufen vor allem die appetitlichen Aufnahmen. Bemühe dich mithilfe der drei folgenden Tipps um möglichst ansprechende Food-Fotos!
Hintergrund und Arrangement: Wähle stets die passende Hintergrund- bzw. Untergrundfarbe. Im Sommer sind vor allem helle Oberflächen wie Marmor oder Naturholz zu empfehlen, im Winter hingegen solltest du mit dunklen Tischdecken und dunklerem Holz arbeiten. Nutze zudem Servietten, Lebensmittel aus dem Rezept oder Kochutensilien, um ein richtiges Gefühl für das Gericht oder die Lebensmittel zu geben.
Belichtung und Objektiv: Natürliche Belichtung sowie eine realistische Farbwiedergabe sollten bei den Bildern im Vordergrund stehen. Keiner isst gerne Lebensmittel, die unnatürlich aussehen. Die Kamera selbst ist weniger relevant als ein gutes (bzw. mehrere) Objektiv, mit dem du die Lebensmittel aus verschiedenen Perspektiven gut ablichten kannst.
Nachbearbeitung: Hattest du keine idealen Lichtverhältnisse, kannst du das in der Nachbearbeitung natürlich noch ausgleichen. Achte hierbei jedoch wieder auf die Natürlichkeit der Farben, diese ist bei Food-Fotografie besonders wichtig.
Unter Food-Filme fallen klassische Werbespots, allerdings auch Rezeptvideos und Produktfilme. Jedoch müssen alle perfekt in Szene gesetzt werden und Lust auf mehr machen. Dabei können die Filme im TV als auch als Content für Social Media verwendet werden.
8. Idealer Point of Sale
Der Point of Sale (PoS) bezeichnet die Verkaufsstelle eines Produktes. An diesem Ort wird bestimmte Ware angeboten und fungiert daher als Schnittstelle zwischen Unternehmen und Kunden. Daher ist der PoS ein äußerst wichtiges Tool im Food Marketing, und die Gestaltung des PoS sollte mit Bedacht gewählt werden. Dabei kommt es einerseits auf die Werbemittel vor Ort wie beispielsweise Plakate an. Allerdings sollte auch auf eine vernünftige Warenpräsentation geachtet werden, um den Kunden positiv zu beeinflussen. Werden Produkte etwa direkt an der Kasse platziert, führt das zu einer Begutachtung der Produkte durch den Kunden und einer spontanen Kaufentscheidung.
Fazit
Es gibt zahlreiche neue Möglichkeiten, deine Marke im Lebensmittel- und Getränkesegment zu vermarkten. Von eingängigen Slogans bis hin zu beeindruckenden Verpackungen kann man verschiedene Strategien im Food Marketing anwenden, um ein Produkt an zu verkaufen. Verstehen musst du jedoch das Interesse und das Verhalten deiner potenziellen Kunden, bevor du mit den Taktiken fortfahren oder deine Marke neu erfindest.
Wenn du noch mehr wissen möchtest, dann lies gerne unseren Beitrag zum Thema Marketing im Einzelhandel.